André Hennen – Currywurst aus Gurken, Text ist Design, Deutsche Bräsigkeit

Shownotes

André Hennen ist vielseitiger Kreativer, Autor und Dozent. In unserer ersten Folge von "AI und jetzt" besprechen wir, wie KI die Kreativindustrie beeinflusst. André hat ein breites Spektrum an Erfahrung, von der Gründung eines Startups bis zum Gewinn zahlreicher Werbepreise. Er ist Kreativchef bei Curious Company. Er unterrichtet den Kurs "Applied AI for Creatives" an der Design Factory International, um Studierende darin zu schulen, KI in ihre kreativen Projekte zu integrieren. Wir erkunden, welche Chancen KI für kreative Prozesse bietet und wie sie dazu beitragen kann, diese effizienter zu gestalten. Welche Chancen hat KI überhaupt in einem Land, in dem überall die Bräsigkeit lauert? Und ganz nebenbei, wir hoffen, dass unser Gespräch über KI informativer ist als ein Dialog mit Siri – es sei denn, du suchst nach dem nächsten, schlecht vorgetragenen Wetterbericht.

Show Notes

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Hallo und herzlich willkommen bei AI und jetzt.

Mein Name ist Robert und ich habe heute einen wunderbaren Gast bei mir, nämlich den André Hennen.

André Hennen hat ganz viel schon gemacht in seinem Leben.

Ich gebe mal nur ein paar Auszüge davon wieder.

André, du hast ein Buch geschrieben, Kunst, Kommerz und Kinderkriegen hieß das.

Du hast etliche Awards abgeräumt in deiner Karriere als Werber.

Ich hoffe, du verzeihst mir den Ausdruck.

Du hast ein Startup gegründet vor vielen Jahren und das auch verkauft.

Du hast einen Podcast selbst betrieben.

Den gibt es mittlerweile nicht mehr, aber der hat zahlreiche Folgen gehabt.

Namens "Queraussteiger".

Der setzt sich so ein bisschen an deinem Buch an.

Du hast Jobs an Schulen, schreibst du selbst.

Dazu muss man sagen, du bist unter anderem Dozent an der DFI, der Design Factory International und hast dort einen Kurs "Applied AI for Creatives".

Du sagst selber über dich auf deiner Homepage, alles, was ich entwickle, soll unterhalten oder helfen.

Und alles begann mit einem Text oder mit einem Hallo.

Deswegen möchte ich gerne an dieses Zitat anknüpfen und einfach mal Hallo sagen.

Hallo, Robert.

Ich freue mich.

Ich hoffe, man kann so viel über dich finden und sagen.

Ich hoffe, ich habe das für die Hörerinnen und Hörer gut zusammengefasst.

Habe ich etwas Wichtiges vergessen?

Beruflich glaube ich nicht.

Okay.

Ich habe es ja schon kurz anmoderiert.

Du machst unglaublich viele Sachen.

Und was mich besonders interessiert hat, was für uns heute auch super interessant ist, dass du einen Kurs gibst, nämlich "Applied AI for Creatives".

Ich habe den aber auch schon unter dem Titel "Applied AI" gefunden.

Magst du kurz erzählen, was das ist, was du da unterrichtest?

Ja, klar.

Also der Kurs, den gibt es deutlich länger schon.

Der hieß früher auch mal "Text und Entwicklung".

Weil ursprünglich, muss ich dazu sagen, meine Werber, ich finde es immer völlig okay, wenn man irgendwie sein Geld verdient, wenn man die Produkte anderer Leute verkauft, dann ist man Werber, weil ja immer alle immer Rockstars sind und so.

Das passt schon.

Und daher kam das.

Und das Ziel dieses Kurses ist, dass die Studierenden ihr Projekt, was auch immer das ist, also es ist ein sehr unterschiedliches manchmal, ein Buch, eine Ausstellung, eine App, ein Webservice, das kann alles Mögliche sein, dieses Projekt soll eine Relevanz haben, gesellschaftlich oder Use Case, wie gesagt, unterhalten und helfen.

Und es soll von ihrem Kopf möglichst verlustfrei in meinen Kopf oder in alle anderen Köpfe kommen.

Dafür hat sich so ein Format eines Startup-Pitch-Decks total durchgesetzt.

Also das kann man ja, das Startup-Pitch-Deck, wer es nicht kennt, das sind so sehr komplexe Präsentationen auf wenigen Slides, meistens zehn Slides, Problem, Lösung, Umsetzung, Zielgruppe und diese Basics.

Und man ist gezwungen, das sehr, sehr kurz zusammenzufassen.

Und gerade dieses fokussierte Aufschreiben, was aber gleichzeitig auch nicht langweilig ist, das üben wir in diesem Kurs.

Und das haben wir auch schon Jahre vorher gemacht.

Und das war dann immer, da es jetzt eine Designschule ist, also no offense an Designer*innen an dieser Stelle, aber aus denen einen präzisen Satz herauszubekommen im Sinne von Text, es grenzt manchmal an Folter.

Also es ist wirklich, wir haben Wochen gebraucht, damit man einfach mal alleine nur die Problembeschreibung innerhalb von ein bis zwei Sätzen ordentlich hinkriegt.

Und dann vor, ich weiß nicht, zwei Jahren oder so war das jetzt, oder anderthalb, keine Ahnung, als Chat-GPT gut wurde, nenne ich es mal, diesen Magic Moments in History.

Also ich glaube, Chat-GPT 3 war das, GPT 3 oder 3.5 oder so.

Ja, ich glaube 3.

Und was man dann irgendwann öffentlich, was alle benutzt haben, war dann 3.5.

Genau.

Und da, also wir haben immer, der Kurs ist sowieso so ein bisschen flexibel gehalten, dass wir immer mal so ein bisschen so inspirationsartig uns umschauen.

Und da kam eben Chat-GPT raus, da dachte ich, oh, okay, das kann hier extremst helfen.

Und dann haben wir den Kurs ein bisschen umgeschmissen und gesagt, so, das benutzen wir jetzt einfach mal und versuchen damit, und gerade für so Pitch-Präsentationsstruktur ist ja Chat-GPT spektakulär.

Also wenn man einfach sagt, schreibt mir ein Start-Up-Pitch-Deck für eine Currywurst aus Gurke, keine Ahnung, dann macht er das ja.

Also und zwar in einer faszinierenden, also man hat zumindest schon mal eine Struktur, an die man sich schon mal halten kann.

Das ist ja natürlich, wie immer mit Chat-GPT oder auch mit, man ist so am Anfang des Prozesses, aber gerade der Anfang des Prozesses ist ja für Kreative immer am schwierigsten.

Also dieses weiße Blatt brechen.

Wenn da schon mal irgendwas steht, dann kann man damit ja schon mal weiterarbeiten.

Und gerade dieses irgendwas hinschreiben, das hat es total gelöst.

Und dadurch haben wir, und dann haben wir gemerkt, dann kam noch mit Journey und Dali dazu, dass wir auch eben Projekte ganz einfach illustriert kriegten, weil früher war ja immer mit Moodboards das Problem, dass man da anhand von vorhandenen, man musste ja so vorhandene Bilder zusammenstöpseln und dann musste aber die Zielgruppe aus diesen Bildern diese Bilder richtig zusammensetzen in ihrem eigenen Kopf.

Und das ging, wie wir das eventuell schon mal beruflich gemerkt haben, das ist nur wenigen gegeben.

Und bei mit Journey konnte man einfach dieses originäre Bild einfach fertig bauen.

Also es war natürlich auch nicht druckfähig, aber das war schon mal viel weiter.

Und das ist das, was wir in diesem Kurs machen.

Am Ende des Kurses haben Sie alle ein Pitch Deck, was präzise Ihr Projekt beschreibt, was einigermaßen anillustriert ist.

Und damit arbeitet man da so.

Genau.

Das ist ja der Hammer.

Und vor allen Dingen ganz schön frech, dass ihr einfach das Kursprogramm umschmeißt und Chat-GPT nutzt.

Habt ihr euch nicht um Datenschutz gekümmert?

Habt ihr euch nicht um Compliance gekümmert?

Okay.

Currywürste aus Gurken, das habe ich mir auf jeden Fall notiert.

Ich werde mal Claude damit challengen.

Damit probiere ich gerade relativ viel aus.

Würdest du sagen, dass Sprache Design ist?

Ja klar.

Also wenn man Design als etwas versteht, was ja eine Funktion zugänglich macht, sage ich mal, also dass man etwas, man möchte ja etwas transportieren oder eben unterhalten und helfen.

Das ist ja eigentlich auch bei Design.

Das geht vom Produktdesign zu Servicedesign.

Und ein guter Text ist halt auch immer logischerweise, wenn man so will, Servicedesign.

Weil ich will ja einen Gedanken transportieren, der auf dem Weg nicht kaputt gehen soll.

Und das ist ja das, wo man ja auch brillante Romanautor*innen erkennen kann, dass Millionen Menschen auf der Welt diese Geschichte lesen und die gleichen, zumindest sehr ähnlichen Bilder im Kopf haben.

Und das unterscheidet ja immer gute Autor*innen von schlechten, dass bei schlechten, da hast du halt irgendwas im Kopf oder es könnte irgendwie, die gehen zu sehr davon aus, dass man das denkt, was die denken.

Und dadurch sind eben diese Beschreibungen so unpräzise.

Und na ja, die Bilder werden einfach nicht vernünftig hergestellt.

Genauso wie auch so bei schlechtem anderem Design.

Ist ja auch bei UX-Design oft so, dass man immer denkt, die User*innen werden das schon irgendwie richtig klicken.

Und natürlich tun sie es nicht.

Erst zeigen einem dann die bittere Wahrheit.

Ja, genau.

Ich finde, es ist auch keine exklusive Meinung, dass Apple das ganz gut macht meist.

Die schaffen es ja irgendwie dann doch, es so intuitiv zu bauen, dass zum Beispiel auch so eine Vision Pro von allen, die noch nie so eine VR-Brille aufhatten, dann doch innerhalb von zwei Minuten total intuitiv benutzt wird.

Wo ich denke, okay, das ist neu.

Also da hat einer wirklich lange drüber nachgedacht, wie man so ein Interface intuitiv herstellen kann.

Und das ist eben auch, ich mache jetzt einen sehr weiten Bogen, Entschuldigung.

Dafür sind wir hier, für weite Bögen.

Ja, ich stimme dir zu.

Meine Wahrnehmung vom heutigen Apple ist so, die sind wahnsinnig gut und da macht denen niemand was vor.

Bei so ganz frühen Produktparadigmen, UX-Paradigmen, wie du die Vision Pro jetzt angesprochen hast, die sind, man denkt ja immer, Apple kommt zuerst, aber Apple kommt ganz selten zuerst.

Das iPhone gab es in sehr viel schlechteren Arten schon vorher.

Apple steigt halt bei einem Schritt ein, wo sie noch maximal transformieren können und Dinge richtig gut lösen können mit coolen Interfaces.

Und die Sachen können in diesen frühen ersten Versionen ja so wenig, dass man sich so als Tech-Power-User, wie ich uns jetzt einfach mal bezeichne, oft auch dann frühzeitig schon ärgert, aber das geht nicht.

Beim ersten iPhone konnte ich keine Apps installieren.

Bei der Vision Pro geht dies und das nicht.

Aber was die immer krass lösen, finde ich, ist so ein UX-Paradigma, was alle Menschen irgendwie von Anfang an greifen.

Wo die schlecht geworden sind, finde ich, ist, dass die bestehenden Systeme und Paradigmen natürlich auch irgendwann mit Features zubomben und Einstellungen.

Also oft Klassiker bei mir in der Familie ist, wo finde ich denn, wo stelle ich denn im iPhone dies und das ein?

Da muss man sich mittlerweile halt auch durch achtlevelige Settings-Menüs hangeln, auch wenn es mittlerweile eine Suchfunktion draufgeflanscht wurde.

Also die Settings, das ist denen komplett entglitten.

Da gibt es nichts zu beschönigen.

Ich finde es ganz interessant, dass auch bei Vision Pro, wenn man jetzt da mal bleibt, ich finde es ganz interessant, wo sie dann ihre Arbeit reinstecken.

Also wo ich dann denke, es ist halt dieses Eye-Tracking, also dass sie einfach merken, wenn VR sich in der Masse durchsetzen soll, dann müssen die Controller weg.

Also da haben sie ja anscheinend 90 Prozent ihrer Arbeit reingesteckt und nicht so sehr in die Gewichtsreduktion.

Aber man merkt sofort, man will einfach nie wieder diese total unintuitiven Controller benutzen, die einem so eine Quest oder so was in die Hand drückt.

Und da denke ich mir, das ist gut, das funktioniert.

Aber auch Apple hat lange gepennt.

Ich weiß nicht, ob du mir zustimmen wirst.

Ich haue jetzt einfach mal eine These raus, nämlich bei dem, worüber wir eigentlich sprechen, generative KI.

Ich glaube, wir sind uns einig, bitte korrigiere mich, wenn das nicht so ist, falls du Siri nutzt.

Ich würde dir unterstellen, du bist kein zufriedener User.

Ich habe vor allem, wir haben so ein, also alle, wahrscheinlich jetzt eventuell ein, zwei IT-Experten zuhören, wir haben so einen völlig smart home Haushalt.

Wir haben das komplett, und wir sind auch ein Apple und smart home Haushalt.

Wir sind auch eine Apple-Familie.

Ja, und wir haben überall natürlich, also auch diese kleinen Homepods.

Und Siri ist, das ist ja, da gibt es, das ist die Hölle.

Also vor allem, wir wollten kein, wir wollten jetzt auch nicht mehrere Systeme haben, also nicht Google, nicht Amazon, sondern wenn, dann sagten wir, okay, dann bleiben wir, dann geben wir unsere privaten Gespräche wenigstens dem einen Konzern und nicht auch noch allen.

Aber das ist wirklich, also das lässt einen manchmal wirklich frustriert zurück.

Also gerade auch die Stimmerkennung, die ja wirklich überhaupt nicht funktioniert.

Und wenn man dann jetzt mal mit ChatGPT im Dialog war, also die, ich finde ja immer, ChatGPT wird dann gut, wenn du einfach das Mikrofon benutzt.

Also da ist es ja wirklich, also wie natürlich dieses Gespräch wirkt.

Also wo wir stehen und was sie implementiert haben, das ist schon, also ich denke, wenn man sich die Apple Watch, die Ultra anguckt, dass sie Siri on device machen, weil das ist natürlich immer so ein riesen Datenschutzproblem und auch, man hatte halt auch durch dieses Hin- und Hersenden einfach dieses Problem, dass man da einfach immer einen riesigen Lack drin haben wird, solange du es hin und her senden musst.

Und ich, da sie, aber da Apple, aber auch schon seit drei Generationen einfach diese, diese, wie soll ich sagen, Neuronalchips verbauen, die ja anscheinend da sind.

Und wo ich, und Apple ist ja auch ganz gut drin, so hin und wieder einfach mal eine Funktion zu aktivieren, die sie seit sehr, sehr langer Zeit schon reingelötet haben.

Und dann plötzlich wird es, also ich setze, weiß nicht, also ich gebe dir jetzt so gerade gerüchteweise, was da als nächstes kommt, dass die das da aktivieren.

Alle warten auf iOS Apps.

Ja, ich bin mal gespannt.

Also das, gerade bei, an der Softwarefraktion ist man ja auch echt vielleit gewohnt, wenn man immer denkt, ja, wenn Apple was released, dann wird das toll.

Dann erinnert sich noch einer an Apple Maps oder so.

Also das ist, das, also die haben halt auch eine Geschichte an wirklichen Schrottreleases gehabt.

Ja, die, mittlerweile ist tatsächlich auch Apple Maps, viele haben es ja vor Jahren schon aufgegeben, weil der erste Release einfach zu schwach war.

Super, beste Fahrradkarte.

Ja, und ich würde das auch gerne öfter nutzen, aber ich habe so einen Google Maps Daumen mir antrainiert, auch wenn ich mich über alles in dieser App ärgere, die wie ein Fremdkörper wirkt und dauernd muss ich achtfache Material Design Panels weg Xenie.

Alles ist anders als in allen anderen iOS Apps.

Aber lass uns zurückkommen.

Siri ist scheiße.

Das ist eine objektive Feststellung unserer Zeit.

Wissenschaftliche Analyse, gerade wissenschaftliche Analyse.

Und ich frage mich dasselbe wie du.

Apple ist gigantisch gut und in Hardware Silizium, Apple Silicon nennen die das ja, haben sich komplett autonom gemacht und verbauen seit X Device Generationen neuronale Prozessoren.

Da waren die auch die ersten, also die theoretisch KI Chips in ihre Geräte implementieren.

Und ich frage mich seit diversen iOS Releases.

Was kann ich denn damit tun, außer in meinen Fotos zu browsen?

Dann taucht manchmal so ein Zauberstab auf oder so ein Magic Info Icon und mein Hund wird zu 75 Prozent als die korrekte Rasse identifiziert.

Ist nett, aber das ist doch noch nicht.

Das habe ich mir immer gedacht.

Ja, wie gesagt, ich wundere mich, dass sie es nicht aktiviert kriegen.

Also anscheinend, jetzt da sie ja auch dieses gesamte Team vom Apple Auto ja komplett in KI gesteckt haben.

Also das sind ja manchmal so Kleinigkeiten, an denen man überhaupt mal in diese Firma reingucken kann, die ja dann doch das Thema Geheimhaltung wirklich durchgespielt hat.

Wie selten eine.

Also das sagt mir ja nur, dass da nichts läuft.

Also dass die es irgendwie auf jeden Fall verbockt haben anscheinend.

Also weil das ist jetzt der einzige Konzern mit einer derartigen Finanzmacht, der nichts in diesem Bereich bisher released hat.

Also nichts, was jetzt groß auffällt, außer jetzt so Bildbearbeitungsgeschichten, wo sie ja fantastisch sind.

Deswegen ich, aber ich.

Aber sie geben Gas.

Siri kann ja so nicht bleiben.

Also auch die Entwicklung der Homepods, die ist ja auch so gefühlt auf Eis.

Und obwohl die ja großartig sind, sind super Lautsprecher.

Also gerade als Stereopaar jetzt empfehlen.

Aber ich.

Also das ist ja wirklich schlimm.

Also dieses Ich denke also hier Ich denke nach.

Also bei uns ist auf Deutsch also dieses Moment.

Ich denke noch, man fühlt sich so ein bisschen wie so beim Mercedes, was immer so meine persönliche Lieblings Beispiel für beschissene Voice Steuerung ist.

Also ich glaube, ich glaube, ich habe nirgendwo jemals eine schlechtere Voice Steuerung als in einem Mercedes erlebt, was ich wirklich also wenn man wir hatten irgendwann mal.

Also die die haben es nochmal so auf einem anderen Level.

Also die ich das neue M-Books, wie es da heißt, das habe ich jetzt noch nicht getestet.

Also man weiß, wo die nicht sogar haben, die nicht sogar ein Open-AI-Deal gemacht.

War das Mercedes oder war das Volkswagen?

Weiß ich nicht mehr, aber ich glaube, sie haben es auf jeden Fall besser gemacht.

Wahrscheinlich kriegt man dann eine Tastatur hinter das Lenkrad gelegt oder sowas in der ersten Iteration.

Aber wo ich dann denke, okay, das sind so das sind so Eigenschaften von Voice.

Also gerade auch das ist ja keine KI, sondern das ist ja wirklich so eine hemmärmelige Stimmerkennung, die dann verzweifelt in irgendeiner längeren Excel-Tabelle versucht, den richtigen Trigger auszulösen.

Also so übertrieben gesagt, das ist ja dann keine, das ist ja das ist ja noch nicht mal ein Algorithmus.

Das ist ja wirklich nur Knöpfe drücken.

Es gab mal einen Bericht.

Du sagtest gerade Apple ist es.

Man freut sich immer, wenn man, wenn es etwas in die Presse schafft, was nicht nur ein Gerücht ist, sondern auch von seriösen Journalisten bestätigt werden kann mit mehreren Quellen.

Und da gab es mal einen Bericht.

Ich gucke mal, dass wir den in die Show Notes packen, dass es im Siri-Team bei Apple kriselt und dass das Ding unwartbar geworden ist und dass es den Wunsch nach Veränderung gibt und dass es intern ein ein Ghost-Kommando gab, was Siri on device fähig gemacht hat.

Und das sehen wir heute auch auf unseren Geräten.

Du hast die Apple Watch Ultra genannt.

Auf jedem iPhone ist es schon länger so.

Das hat Apple irgendwann einfach gemacht.

Und man merkt, dass das sehr viel responsiver ist und auch im Bayerischen Wald funktioniert.

Wenn man ein Kleinkind auf dem Arm hat und sich erinnern lassen möchte, wenn man nach Hause kommt, Milch zu kaufen oder so was.

Das funktioniert jetzt auch im Bayerischen Wald, weil das Ding on device funktioniert.

Aber wir sehen in den letzten vielen Jahren, da passiert keine Iterationsgeschwindigkeit.

Man kriegt in einem Major Betriebssystem Release Features von Apple offeriert, dass Siri jetzt auch ein neues Kommando kann.

Und jetzt gibt es diesen Durchbruch mit generativer KI und dem Transformer Modell, auf dem auch ChatGPT basiert.

Und jetzt ist Apple in der Pflicht, nachzuziehen, wie ganz viele andere auch.

Und jetzt wird es eigentlich spannend, wer ist schnell genug, wer ist gut genug.

Und auch Apple wird da vermutlich versuchen, nichts anbrennen zu lassen.

Man sieht im Moment sehr viele Papers, die Apple AI Researchers veröffentlichen von multimodalen Modellen, die auch einen Screen Inhalt erfassen können.

Das ist, glaube ich, wenn man das auf einem on device Betriebssystem laufen lassen will, ganz interessant.

Also was sieht der User und welche Erkenntnisse, welches Reasoning kann ich daraus ziehen?

Was macht die Person gerade?

Sieht die einen Kalender mit einem überfüllten Donnerstag?

Gibt es dann smarte Vorschläge, wozu werden die diese Modelle einsetzen?

Die haben ja die People Power, die haben auch die Gehirne, die man dafür braucht.

Die werden jetzt nachziehen, da gehe ich fest von aus.

Ja, ich weiß nicht, das ist jetzt auch nicht so die Apple Folge hier.

Aber ich finde es… Man muss auf den besten rumreiten.

Ja, das stimmt allerdings.

Also ich habe das jetzt zum Beispiel, ich merke das, um wieder so ein bisschen den Bogen auf KI.

Wir haben es ja einmal in der Schule, da ist es wirklich mittlerweile, da haben wir das, also wir haben es mittlerweile so toolartig offen.

Also es ist ja, glaube ich, jetzt auch völlig usus, dass man idealerweise, also quasi jeden Arbeitsschritt jetzt auch in der Firma… Hat es eigentlich, Curious Company hat gefehlt, lustigerweise, ne?

Es hat gefehlt, ja.

Du bist Creative Director bei der Agentur, darf ich das so nennen, Curious Company in Hamburg, richtig?

Ja, die Digital Agentur, siehst du, wie humble man so ist, dass man seine eigene Firma vergisst.

Wir sind ja auch ein privater Podcast, wir dürften das unterschlagen, wir wollen aber nicht.

Sprich gerne darüber.

Ne, das ist jetzt, jetzt sind die Digital Agentur, die halt, genau, wir haben aber auch in jedem Prozess, und das ist eben auch das, was an der Uni das Selbe ist, wenn es der Zielerreichung dient.

Also in der Uni ist das Ziel einfach, diesen, ein überzeugendes Pitch Deck für mein eigenes Projekt zu machen.

Weil mein Ziel jetzt auch als Dozent da jetzt ist, dass die damit losziehen können, dass es nicht nur, ja, ihr habt diesen Kurs hier hervorragend abgeschlossen, hier ist eine Note, sondern sie haben dann einen Pitch Deck, mit dem sie rein theoretisch nach Förderungen fragen könnten, oder nach InvestorInnen, oder nach whatever.

Also sie können damit, sie haben danach eine Arbeitsgrundlage nach diesem Kurs.

Weil ich es auch total gut finde, da könnte ich mich jetzt, ich könnte mich jetzt sehr in das Bildungssystem reinsteigern, aber dass man eben rauskommt mit etwas, mit dem man wirklich, also was wirklich eine Relevanz hat in dieser Welt.

Und das ist ganz wichtig, und das ist jetzt auch zum Beispiel bei Curious ist das so, dass wir das auch immer, dass wir da versuchen, eben so eine, zum einen, ich nenne es immer mal, digitale Nachhaltigkeit herstellen, dass wir nichts bauen, was nach zwei Wochen wieder weg ist.

Also ich komme ja, wie gesagt, aus der Werbung, da produziert man ja andauernd so Dinge, die sehr, sehr schnell wieder weg sind, und da, dass wir da, um dieses Ziel zu erreichen, einfach jedes Tool nutzen, was fähig ist.

Und das ist eben dieser Punkt, dass man eben sich so angewöhnt, jeden einzelnen Arbeitsschritt zu hinterfragen, ob es dafür nicht ein KI-Tool gibt.

Also Siri und Sprachsteuerung ist so eine Sache, aber dass man mittlerweile so, "There's an AI for that", also Apple hat ja früher mal diesen App Store, "There's an app for that", dass man einfach so diesen Reflex hat, "Hier, ich will jetzt irgendwie ÖPNV nutzen, da gibt es doch bestimmt eine ÖPNV-App in meiner Stadt."

Oder so eine Wetter-App oder whatever, oder To-Do-App.

Also man denkt darüber nach, da gibt es doch bestimmt eine App für.

Und dass man jetzt eigentlich, das ist das, was ich jetzt gerade so mag, dass man so produktiv sagen kann, da ist doch bestimmt, also ich suche nach einem Tool und setze einfach AI bei Google dahinter.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ich ein gutes AI-Tool mit dieser Funktion finde, ist tatsächlich relativ hoch.

Und dann merkt man auch, wie schnell so etwas released wird.

Es ist dann auch oft so, dass die Enttäuschung dann relativ schnell kommt.

Also gerade auch, weil AI-Tools wahnsinnig gut im Marketing sind, merke ich immer.

Also indem sie einfach völlig over-promisen immer.

Also das ist so bei Sora, ich drücke auf Knopf und perfekter Film kommt raus.

Also das ist ja auch, es gab jetzt die Tage, hat einer ein sehr langes Interview mit dem Team gemacht, falls jemand Airhead schon gesehen hat, diesen Luftballon-Kurzfilm.

Ich liebe den Film.

Der ist super, aber es gibt ein Making-of, sozusagen, also als Text, als langes Text-Interview.

Den müssen wir in die Shownotes packen.

Ja, genau.

Und da merkst du erst mal, wie viel Arbeit da drin steckt.

Es ist ja nämlich nicht, ich prompte jetzt mal hier so eine flotte Szene und dann bin ich auch schon fertig, sondern es ist halt genau wie auch mit Large Language Models oder eben, ich sag jetzt mal, ich prompte jetzt ein Bild in Midjourney.

Also wissen wir alle, wie schnell das geht.

Nämlich nicht schnell.

Also es ist möglich, aber es ist halt richtig viel Arbeit.

Aber dennoch ist halt was möglich, was früher nicht möglich war.

Und wir haben jetzt, um an der Uni zu bleiben, was das als Effizienz bedeutet, wir haben den Kurs halbiert.

Weil wir gemerkt haben, wir brauchen nicht mehr ein Semester, sondern wir reichen drei Monate und ehrlicherweise reichen uns zwei Monate.

Und wir haben vorher wirklich lange gebraucht, um so eine Präsentation wirklich hinzukriegen.

Und jetzt sind wir teilweise, manchmal prompten ja auch so ein bisschen Glück.

Also nicht so ein bisschen, sondern es ist ja auch, mein Gott, also manche, die drücken halt einmal auf den Knopf und haben ein perfektes Logo und ein perfektes Bild.

Und andere prompten da zwei Wochen lang drumherum und haben immer noch nichts richtig Gutes.

Aber manche, die halt Glück haben, die sind halt, also wir hatten eine im letzten Semester, die war nach einer Woche fertig.

Wo ich dann sag, ja, also jetzt ehrlicherweise, dann mach doch noch ein Projekt.

Weil ich gar nicht wusste, wie ich die jetzt beschäftigen sollte, die nächsten Wochen.

Und das ist neu.

Also das ist immer das, und wir hatten ja eine, ich glaub, ich erzähl, wir hatten eine Dozierendenversammlung.

Da ging's, das ist halt auch eine Schule, die hat halt auch bildende Künstler.

Also die unterrichten auch mit Pinseln.

Also das gibt's durchaus auch.

Und wir hatten diese Versammlung, und es ging so um die üblichen Orga-Themen.

Und die Versammlung ging Richtung Ende.

Und ich sag, kann hier einer mal den Elefant im Raum ansprechen?

Und dass AI da ist, so?

Also es irgendwie nicht mehr weggeht.

Ich kenn den Moment.

Und man wird dann unruhig und fängt an zu weben.

Ja, und dann ist man aber auch instant der, der das alles erfunden hat.

Also ich bin dann ja das Schwein, was jetzt die armen Illustrator*innen arbeitslos macht.

Ja klar.

Wo ich dann denk, ja nein, ich bin ja, ich weiß ja durchaus, ich bin weder Politiker noch Anwalt.

Das heißt, ich werde diese Entwicklung nicht kontrollieren können.

Nicht in dem Maße, wie ich sie vielleicht gerne hätte.

Ich sehe acht Milliarden Copyright-Probleme.

Und ich sehe, also das ganze Thema IP ist eine Frechheit.

Und bleibt auch eine Frechheit.

Aber so ist halt einfach, ich sehe ja auch gewisse Probleme mit dem Kapitalismus, aber der ist ja nun mal auch da.

Das heißt, ich muss ja auch damit überlegen, wie gehe ich damit um?

Und versuche, dass meine Familie und ich da gut durchkommen.

Und genauso ähnlich ist es ja, ich kann mich darüber jetzt aufregen.

Und da merke ich immer einen Riesenunterstied zwischen Deutschen und Amerikanern.

Das ist ja jetzt auch kein Geheimnis.

Aber wenn man sich mal nachdenkt, wo jetzt hier die Probleme liegen, also da kommt was Neues die Tür rein und man überlegt erst mal, ja, habe ich ja bis jetzt nicht gebraucht, kann ja nichts sein.

Ich bin ja jetzt irgendwie über 40 geworden ohne dieses Tool.

Weini-Boy.

Das hätte noch immer gut hier gehen können.

Also das wollen wir erst mal möglichst vermeiden.

Das gucken wir uns erst mal an.

Das gucken wir uns erst mal an und dann schreiben wir noch mal eine Liste, was damit alles nicht stimmt und dann schicke ich das.

Es ist ja wirklich so.

Kleiner Exkurs zum Thema Startup.

Wir hatten mal ein Startup, das war eine Freelancer Management Plattform.

Die hieß Asap Industries.

Bei Xing heißt das Ding jetzt Hallo Freelancer, glaube ich.

Und es ist ein Tool, was einfach dir intern die Freelancer, also das ist ein Freelancer Management für eine Firma, also damit die Daten so in der Firma bleiben.

Und naja, das war das Tool.

Und da hatten wir einen Investor, der hat uns damals gefragt, wie viele Kunden habt ihr denn, die das jetzt wirklich testen.

Wo ich dann dachte, ja vielleicht nicht fünf.

Also jetzt auch nicht viel.

Oh, fünf deutsche Unternehmen.

Und er hat gesagt, wow, das ist krass.

Weil wer es in Deutschland schafft, als ein Monat am Markt oder so, und man hat irgendwie fünf Unternehmen, der sagt, da kann es den USA zwei Nullen dranhängen, mindestens.

Weil die Deutschen einfach so sind, die nehmen, erstmal brauchen wir kein Tool, weil der, der das mit den Zetteln am Monitor hat, der auch Jutti-Jange.

Und lustig, dass wir jetzt ausgerechnet, ich wohne ja in Hamburg, aber ich falle hier direkt die ganze Zeit in mein altes Rheinisch rein.

Das könnte daran liegen, dass hier noch ein Rheinländer ist.

Ja, ich weiß.

Ich merke das die ganze Zeit, dass ich da so reinpügel.

Wir kommen ja sogar aus demselben Ort.

Das muss man auch, davon auch eigentlich nicht unterschlagen.

Ja, das stimmt.

Beverly Hills.

Führ das noch zu Ende, bitte.

Jetzt habe ich den Faden verloren, glaube ich.

Jetzt vor lauter Hills und Krefeld.

Und Kempen.

Und Kempen, ja, ja.

Du hast vorhin erwähnt, also das klingt bei dir sehr durch.

Und wir waren auch gerade dabei beim Thema Pragmatismus.

Das hast du mit verschiedenen äußerlichen Einflüssen in Verbindung gebracht.

Du kannst nichts daran ändern, dass du in einem westlichen Land, einem kapitalistischen Land lebst.

Deswegen, also das ist ja totale Ansichtssache persönlich, ob man das gut oder schlecht findet.

Der Kapitalismus hat mit Sicherheit Probleme.

Andere Paradigmen haben auch Probleme.

Und du, ich habe jetzt so rausgenommen, du bewegst dich einfach pragmatisch durch Paradigmen, versuchst die zu deinem Vorteil zu nutzen, damit du nicht ein Leben voller Probleme hast.

Und immer den System im Kampf führst.

Ja, das klingt jetzt sehr egozentrisch.

Also ich gebe mir durchaus schon auch Mühe.

Ja, mein Gott, ich will jetzt nicht das Thema woken, das klingt schon wieder so negativ.

Aber ich versuche zumindest, so viel richtig zu machen, wie man es so kann.

Also das ist einmal so zum Thema Nachhaltigkeit oder auch mit der Arbeit.

Also auch teilweise sogar mit der Auswahl an Firmen, für die man gerne arbeitet.

Da kann man ja schon mal so ein bisschen was steuern.

Aber eben diese Tools, dass ich jetzt mich nicht hinstelle und sage, das boykottiere ich jetzt oder ich boykottiere jetzt Spotify, weil die ihre Künstler*innen schlecht bezahlen.

Da tariert ja, glaube ich, jeder.

Oder ob man jetzt bei Amazon bestellt oder sogar bei Temu oder sowas.

Das sind ja alles so, wenn man das so ein bisschen reflektiert, dass das zumindest einen Effekt hat.

Oder eben, dass diese AI-Tools, das ist nämlich eben auch dieser Kurs, der ist so pragmatisch und lösungsorientiert.

Aber wir sprechen die Probleme da auch durchaus an.

Und ich glaube, es ist auch total wichtig, dass man da auch offen mit umgeht, weil diese ganzen Bilder auch nicht schutzfähig sind.

Also nicht nur, dass die sich aus vorhandenem Material generieren, sondern dass sie danach auch nicht großschutzfähig sind, was ja fast noch schlimmer ist.

Das muss man ja auch, wenn man jetzt gerade halt neue Designer*innen in den Markt schickt, so frisch.

Die haben noch irgendwie 40 Jahre vor sich, 50.

Den kannst du ja auch nicht sagen, lass da mal lieber komplett die Finger weg.

Nein, im Gegenteil.

Da ist die rechtliche Situation noch in Findung.

Also das finde ich irre, wenn man das tun würde.

Ja, genau.

Und dann muss man eben sagen, pass auf, diese Situation ist jetzt halt so.

Also wenn ihr das jetzt ignoriert, das wäre sehr, sehr schlecht.

Das fand ich ganz schön bold von ihr.

Die ist von einer Uni rüber gewechselt zur Design Factory, weil die andere Uni KI-Tools komplett verboten hat.

Und es gibt ja auch jene, die das machen, weil die sagen, wir wollen hier das gute alte Handwerk lernen.

Es ist ja ein Unterschied, wenn ich möchte, dass meine Kinder lernen, wie ein Stift funktioniert, was total in Ordnung ist, wie ein rudimentärer Kopf rechnen lernen.

Aber gleichzeitig muss man doch sehen, wenn der nicht total bescheuert ist, das Kind, dann nutzt der doch Chatshippe-IT, als intelligenter Mensch nutzt du doch alle Tools, die vorhanden sind, damit dein Ziel möglichst einfach erreicht werden kann.

Und dann musst du doch eher überlegen, okay, dann mach doch deine Hausaufgaben mit Chatshippe-IT, aber dann weißt du besser, wo jetzt hier die Fehler sind.

Das heißt, du musst es dann ja auch alles wieder prüfen, weil da garantiert ganz viel Quatsch drinsteht.

Und validier das bitte und prüf das.

Die Arbeit ist einfach an einer anderen Stelle.

Also man verlagert eigentlich die Arbeitszeit.

Also der Ursprung, früher war als der Text fertig war, war die Arbeit erledigt.

Jetzt ist es so, der Text ist als erstes fertig und danach fängt die Arbeit an.

Es ist wahrscheinlich die gleiche Arbeitszeit, es ist nur andersrum.

Du kannst es ja auch ganz anders iterieren.

Du hast vorhin dieses Blank-Sheet-Problem angesprochen, dass die schwersten Momente in der kreativen Schaffensphase sein können oder sind.

Man sitzt vor einer weißen Wand, vor einem weißen Blatt Papier und muss den Aufschlag hinkriegen.

Das betrifft viele Leute, die Text produzieren, Werbetexte, Bücher schreiben, Artikel schreiben.

Ich habe das auch schon festgestellt, dass ich deswegen auch Sachen nicht tue, weil mich der Gedanke an das weiße Papier stresst.

Jetzt sehe ich aber, ich komme schneller von dem weißen Papier weg.

Das ist nicht fertig mit einem Prompt.

Das muss mir vollkommen klar sein.

Das ist keine Maschine, in der ich sage, schreib Artikel über monolithische Softwarearchitektur.

Das, was da rausfällt, wird wahrscheinlich Mittelgut bis Scheiße sein, weil diese Modelle ohne Kontext auch dazu neigen, besonders Chet Gipity in meiner Wahrnehmung so Growth-Hacker-mäßig zu quabbeln, weil die halt das Internet verdaut haben.

Aber wenn ich Kontext gebe, wer bin ich, wer ist meine Zielgruppe dieses Artikels, was sind die Vorkenntnisse meiner Leser*innen, was sind Pain-Points meiner Leser*innen, dann komme ich sehr schnell weiter.

Und wenn ich das iterativ mache und so Fragmente reinwerfe, Prompting-Techniken, wie ich schreibe, davon hast du als jemand, der sehr viel mit Texten gearbeitet hat und arbeitet, wahrscheinlich unendliche Beispiele, die du so einer Maschine zufüttern könntest, um eben die Tonalität zu impfen, dann wird das sehr schnell besser.

Bist du als kreativer Mensch in deiner Arbeit auch bei Curious Company, würdest du sagen, du bist produktiver?

Ja, total.

Also die ganze Firma.

Das ist einfach ein völlig...

Wir nehmen auch an Pitches teil mit einer völlig anderen Geschwindigkeit als früher.

Und was ich halt gerade merke, es ist auch sogar besser, weil wie gesagt, Stichwort Mood-Bilder.

Du weißt selber, Mood-Bilder haben nie wirklich gut funktioniert.

Wer es nicht kennt, das ist so ein Chart mit zehn Bildern, die irgendwie auf Getty Images oder Google zusammengestöpselt sind.

Und man hat so die Hoffnung, dass der Betrachter diese zehn Bilder zu einem originären, neuen Bild zusammenpuzzelt im Kopf.

Die Wahrscheinlichkeit, dass das schief geht, ist bei 90%.

Und jetzt kann man einfach auch dieses Bild von der Vision einfach mal prompten.

Braucht dafür vielleicht eine Stunde.

Und transportiert einfach das Bild, was man selber im Kopf hat, einigermaßen konsistent in den anderen Kopf.

Und das ist so unglaublich viel effizienter als früher.

Also wenn man das nicht nutzt, das ist gerade...

Ich wüsste gar nicht warum, das ist so, als würde ich jetzt noch einen Federkiel schreiben.

Kann ja auch mal schön sein.

Ja, kann ja auch mal schön sein.

Das Witzige ist ja, das ist ja auch, alle tun jetzt so, als, uh, die Welt steht still.

Jetzt kommt KI, jetzt wird alles total krass.

Das haben sie wahrscheinlich damals, als die Schreibmaschine erfunden wurde, dachten sie auch, jetzt ist die ganze Kultur der Literatur am Ende, weil jetzt denkt ja gar keiner mehr darüber nach.

Jetzt kann man ja einfach so ein Wort wieder löschen, was da los war.

Also man denkt ja, das ist aber dann auch wieder so, ich muss wieder so über diese deutsche Eigenart lästern, was stimmt nicht damit?

Dass man nicht drüber nachdenkt, was bringt mir das jetzt?

Wie kann ich jetzt meinen Arbeitsprozess effizienter machen?

Sondern dass man drüber drückt, ja, das ist ja bestimmt auch schlecht.

Wo sind die Fallstricke?

Wo sind die Probleme?

Mich bewegt das auch schon immer, dieses deutsche Mindset.

Ich hadere damit schon immer.

Das hat ja auch Vorteile.

Ich finde ja auch dieses Gehypte, dieses Fanboy-hafte Loslaufen, wie mit, ja, die Apple Vision Pro, jetzt haben wir es!

So, und mal wieder, so, jetzt, das ist die Erlösung!

Das ist das Ding.

Und das kann ich dann genauso wenig ernst nehmen.

Oder auch diese ganzen AI-Tool-Demos, die du so auf LinkedIn hast, da gibt es ja so eine Handvoll Influencer, die da JJ Delgado oder so, die dann jeden Tag irgendwie, yes, yes, that's awesome, new tool, yes, everything, we never have to work again.

Und dann lädst du es runter und merkst, okay, es ist halt einfach so ein ganz schlechter MVP, noch nicht mal MVP, sondern es ist noch so ein Pre-Alpha-Schrott, der einfach überhaupt nicht funktioniert.

Und ja, die haben halt einfach so ein Demo-Video gemacht, weil du kannst ja auch, der Witz ist ja auch bei diesem, Sora, da merkt man auch, da bin ich dann wieder ganz, dann Werber, wo ich dann sehe, ich habe glaube ich einfach ein Auge für so ein Bullshit.

Also, wenn ich dann so ein Video sehe, guck mal hier, mit Sora erstellt.

Nein, das ist von scheiß Shutterstock!

Das ist ein Video, das ist ein Stock-Video!

Da habt ihr einfach ein Sora-Logo reingeklatscht.

Das ist gelogen!

Krass, Aspxion, Leute, mein Gott.

Ja, ist ja klar, wie einfach ist das?

Stell dir vor, du postest jetzt irgendwie so ein Video von einer Frau, die durchs Weizenfeld läuft und schreibst da drunter, guck mal hier, ich habe einen Zugang zu Sora bekommen und wie geil das aussieht.

Wer soll denn das, das ist ja das Irre, wer soll denn das?

In einer Hype-Kultur rutscht so etwas schneller durch, in so einer pessimistischen, sehr hinterfragenden Kultur wahrscheinlich eher nicht.

Genau, es hat beides Vor- und Nachteile.

Man muss das auch immer gucken.

Also, ich war jetzt gerade, das ist ja mein Lieblings-Event des Jahres, ich war jetzt gerade bei der South by Southwest und das ist immer, das ist wirklich so so Airhead, also es bläst einem so den Kopf auf, also auch mit Optimismus einfach.

Also, es hilft total hin und wieder einfach, weil ich gehe jetzt auch zum Beispiel nie zu OMR oder solchen Veranstaltungen, weil ich das dann auch immer, das ist dann so ein unfundierter Hype, so ich mache jetzt einfach irgendwas und tue so, als wäre es geil und da stehen dann aber eben auch die vorderste Front an Leuten, die so etwas wirklich entwickeln und vermischen das eben aber auch nicht nur mit Text, sondern auch mit Musik und Film und du redest so mit denen und dann merkt man auch wie so die Schnittmengen in diesem Entertainment, also im Großen und Ganzen mein Job ist ja schon fast schon wieder digitales Entertainment, wenn man so möchte für Marken und dann guckt man ja auch so was bringt das alles, was hilft einem da und es hilft einem halt gerade, also mein Job ist so unfassbar viel effizienter und spannender geworden in den letzten zwei Jahren wie ich glaube in den letzten 20 davor nicht.

Das würde ich unterschreiben, ich habe das gestern auch zu Kolleginnen und Kollegen gesagt, ich arbeite ja in der IT, ich finde die IT seit 15 Jahren das erste Mal wieder richtig, richtig spannend.

Ja, weil es ist halt auch irgendwie, als würde so Tech plötzlich so in Richtung Popkultur kommen, das ist halt eigentlich so ein ganz tiefes und Deep Tech Thema, was aber plötzlich einfach vorne sich so in die Auslage was aber in der Auslage vorne plötzlich greifbar wird für alle und das ist...

Du begegnest in den verschiedensten Branchen, in den verschiedensten Gesellschaften unterschiedlichen Stadien des Aussitzens sage ich mal.

Mir fällt so, mir fällt auf, wo wir gerade bei Produktivität waren, dass ich auch extrem viel produktiver bin.

Ich habe schon immer irgendwie Freude daran gehabt, mir so wiederkehrende Sachen irgendwie zu automatisieren und mir Hilfe zu holen.

Ich bin ja so Ingenieur von meiner Ausbildung her und deswegen man automatisiert nicht immer alles sofort, man schneidet auch gerne mal ein Jahr mit einem stumpfen Messer, weil man es auch einfach mal zwei Minuten schleifen könnte, bin ich auch nicht frei von.

Aber jetzt ist etwas da, was ich so, ich sage jetzt niedrigschwellig, aber Large Language Models sind überhaupt nicht niedrigschwellig.

Das UI vermittelt Niedrigschwelligkeit.

Das ist eine Text Area, in die ich was reinschreibe und Ethan Mollick, dessen Buch ich gerade lese, ist gerade frisch erschienen, würde ich extrem kohintelligent heißen, der sagt, Large Language Models und generative KI im weiteren Sinne sind hochkomplexe Systeme, die nicht einfach zu bedienen sind und man muss drei schlaflose Nächte investieren, um wirklich für sich zu erkennen und zu checken, wie mächtig die sind und wie mächtig sie einem helfen können bei allen möglichen Dingen.

Und er sagt auch zum Thema Produktivität, das zitiere ich jetzt mal, "Despite decades of looking, economists have had difficulty showing a real long-term productivity impact of computers and the Internet over the past 20 years."

Also, die Forschung versucht seit 20 Jahren Produktivitätssteigerungen durch Computer und Internet wissenschaftlich zu belegen.

Die gibt es mit Sicherheit, würde ich behaupten, auch unwissenschaftlich, aber er setzt das im Buch im größeren Kontext mit der Dampfmaschine zum Beispiel gleich.

Die Dampfmaschine ist wissenschaftlich belegt, hat die Gesellschaft um maximal 35% produktiver gemacht im Gesamten.

Und er sagt, dass wir jetzt eine Technologie haben, das ist wirklich ein Generationendurchbruch, der nur einmal in einer Generation passiert, maximal, die die Produktivitätssteigerung der Dampfmaschine um ein Vielfaches überholen kann.

Und das finde ich total beeindruckend, weil man lernt so in der Schule, Dampfmaschine hat alles irgendwie geändert.

Aber wenn man das mal zahlenmäßig in den Kontext setzt, war das vielleicht gar nicht so krass.

Ich habe ja damals diesen Kurs, den ich ja mache, den habe ich gemacht, nachdem ich letztes Jahr von der South by zurückgeflogen bin.

Also da habe ich nämlich gesagt, wir haben bei diesem Thema, jetzt mal abgesehen, was das jetzt beruflich oder konkret für mich jetzt an Produktivitätssteigerungen bewirkt, sondern wir haben hier ein gigantisches Bildungs... ich würde reflexartig Problem sagen, aber ich nenne es mal eine Herausforderung.

Probleme sind nur dornige Chancen.

Ja, dornige Chancen.

Ja, das ist Van Boebert's Legal.

Gott, mein Gehirn.

Wir haben ein gigantisches Bildungsproblemchen.

Ich habe ja gerade zwei Söhne, also der eine ist in der ersten, der andere kommt jetzt in die fünfte Klasse.

Und ich merke halt, zum einen, es sind gute Schulen, aber ich merke halt auch, okay, diese Lehrplananpassung, die ist, das funktioniert, oder auch die IT-Ausbildung, oder die Nutzung dieser Tools, jetzt habe ich den Satz so langsam, die wird nicht oder wenn, also gar nicht oder wenn dann schlecht, hat in der Bildung überhaupt implementiert.

Dass man immer denkt, die müssen doch irgendwie hier Gedichte auswendig lernen, die müssen jetzt irgendwie Goethe interpretieren, die müssen irgendwie mit der Hand irgendwie Zettel ausfüllen.

Also falls mal jemand gerade kleine Kinder irgendwie in die Grundschule oder so schickt, das ist ja, wie die Mathe lernen, das ist ja Gulag.

Also es fällt ja mir wirklich wahnsinnig schwer, irgendwie meinen Sohn zu motivieren, da die 40.

Seite im Flex und Flow auszufüllen, was meinetwegen anscheinend, ich sage jetzt mal, bei grundlegenden Grundrechenarten, da sehe ich es noch ein bisschen ein, aber so in der Viertelklasse merkt man, einmal eins kann man schon mal lernen, klar, aber das wird dann aber eben in der fünften, dann bräuchte man so ein Niveau, wieso findet das überhaupt nicht statt, dass man das doch jetzt hier auch anders lösen könnte?

Also wieso unterrichtet ihr überhaupt nicht, dass ihr, also früher uns wurde immer noch gesagt, ihr habt ja später nicht immer einen Taschenrechner dabei, wo ich so hätte, ich habe einen fucking Taschenrechner im Raum, ich könnte eine Matheaufgabe laut aussprechen und mir würde eine Antwort gesagt werden.

Ich habe eine in der Uhr und bald vor den Augen.

Also ich habe überall Taschenrechner, das ist grotesk.

Ich erinnere mich auch noch an die Taschenrechner-Policy, als die Taschenrechner eingeführt wurden, das heilige Gerät.

Was die Lehrer da auch für Policies vom Stapel gelassen haben, die Taschenrechner-Ausgabe erfolgt und die werden auch wieder eingesammelt, nachdem eine kontrolliert stattgefundene Übung abgelaufen ist.

Also es ist unfassbar.

Und dann kriege ich ja immer so ein nervöses Augenzucken, wenn ich dann wieder so ein Manfred-Spitzer-Buch auf Platz 1 der Sachbuch-Bestseller-Liste sehe.

Der dann hier, also der digitale Demenzmann, der dann jedes Jahr in so einer Tonalität von Sarah Sieh in so ein Buch schreibt, wo er mal so auf den Tisch haut, wie schlecht denn das Internet für die Kinder ist.

Wo ich dann denke, das fiese ist und er vermischt so Themen.

Also das, was ich so gemein finde, ich glaube ganz viele Schüler in der Bildung lesen das und es ist ja auch total nachvollziehbar.

Es ist so glaubhaft, weil natürlich ist Social Media totale Scheiße.

Ich glaube, darauf können wir uns einigen.

Also es ist für Kinder, Social Media ist alles das, also Abhängigkeit, Dopamin, Instagram treibt nachweislich Millionen Teenagerinnen in den Selbstmord.

Das ist die Hölle, keine Frage.

Aber das macht ja nicht die Digitalisierung insgesamt schlecht.

Es gibt doch ganz, ganz viele Tools und Dinge, die machen doch auch den Nachwuchs besser und stärker und um mal hier das Wort Empowerment reinzubringen, du hast auch völlig neue Möglichkeiten.

Und das sehen sie nicht.

Und dass man da eine Differenzierung macht in der Wahrnehmung.

Da kommt etwas Neues die Tür rein und sagt, das hier ist jetzt gut, das ist nicht gut und das hier sollten wir beobachten und hoffen, dass es besser wird.

Das ist aber auch wieder so ein Social Media Problem, dass man sich immer mit einer steilen These so anschreit und dann sagt, ja das ist jetzt hier, guck mal hier, AI ganz schlecht, die ganzen Künstler*innen werden arbeitslos.

Es ist halt super einfach auf den Tisch zu hauen und man findet da auch sehr schnell Mitklatscher und sowas.

Das wissen wir alle und so funktioniert Social Media leider auch.

Aber wir wollen ja in diesem Podcast nach oben gucken, nicht nach unten.

Man muss auch immer von oben kommen, nicht von unten, hat mir mal ein Dienstleister gesagt und das habe ich mir notiert.

Frank, wenn du das hier hörst, liebe Grüße nach Wiesbaden.

Wir waren gerade, übrigens kleiner Spoiler, wo wir gerade bei dem Bildungsproblem beziehungsweise bei der Bildungsherausforderung in Deutschland sind.

Kleiner Spoiler, wir werden natürlich in diesem Podcast hier auch mal mit einer Lehrerin oder einem Lehrer sprechen.

Das steht fest im Programm.

Wann die Folge kommt, verrate ich noch nicht.

Und auch da werden wir nach oben gucken, nicht nach unten.

Bildung in Unternehmen ist auch spannend, weil ich hatte auch gemerkt, ich mache keine so hemmsärmeligen, pragmatischen AI-Vorträge.

Ein paar Mal mache ich das nicht, weil ich auch gemerkt habe, wenn du ein Unternehmen fragst, nutzt ihr das, dann sagen alle ja klar, AI.

Keiner will sich ja die Blöße geben, zu sagen, dass man das irgendwie noch nie getestet hat, weil man ist ja irgendwie total... und dann sitzt du da und sagst, okay, wer Hand hoch, wer hat Chatshippe-T?

Und wir reden hier von der lowest key, also Chatshippe-T und mit Journey und Dali.

Und dann kommt halt auch immer raus, dass 90 Prozent im Raum das noch nie benutzt haben.

Wo man dann auch immer denkt, oh man, also diese...

Glaubst du, das ist tatsächlich jetzt noch so oder glaubst du, diese Antworten im Raum, in dem andere Leute mitsitzen, im Unternehmenskontext, sind vielleicht auch angstmotiviert, angstgesteuert?

Das Thema Datenschutz-Compliance drückt ja, je größer das Unternehmen ist, umso heftiger auf die eigene Motorik.

>> Ja, ich glaube, es wird von Stunde zu Stunde unangenehmer zuzugeben, dass man da von keine Ahnung hat.

Es ist ja so, wie wenn man auf einer Veranstaltung mit jemandem redet und man kommt so ganz nett ins Gespräch und man traut sich ja spätestens nach zehn Minuten nicht mehr zu sagen, dass man eigentlich den Namen vergessen hat.

Und ähnlich ist es ja auch so mit Innovationen.

Also man tut so, als würde man das benutzen und irgendwann mal ist dieser Moment, zu sagen, ich weiß eigentlich gar nicht, wie das funktioniert, zu unangenehm.

Und der wird gerade in Konzernen, meiner Erfahrung nach, sehr, sehr oft so lange durchgeschliffen, und zwar auch durchaus bis zum Vorstand, aber gerade in den Vorstand, weil der wird sich natürlich im Leben nicht die Blödsinn geben, zu sagen, Leute, ich habe überhaupt keine Ahnung, wovon ihr hier redet.

Und dann wird irgendeine sehr schlechte Entscheidung getroffen, und wo ich da dachte, es müsste eigentlich schon fast so ein Safe Space geben, wo man dann so anonyme CEOs die irgendwie sagen, okay, Leute, ich habe das alles noch nie ausprobiert.

Ich habe überhaupt keine Ahnung, wie das funktioniert.

Könnt ihr mir das bitte?

Ja, wo man sich mal so einfach, ja wirklich, lass uns so was gründen.

Es gibt die wildesten CEO-Networking-Circles, wo sie alle teilnehmen können, eingeladen werden, hofiert werden und sich dann doch nur wieder gesprochene LinkedIn-Beiträge um die Ohren haust.

Wir müssten mal so eine Geständnisrunde anbieten.

Man könnte dem jetzt, was du gesagt hast, entgegenhalten.

Das habe ich in der FAZ.

Die haben ein sehr gutes Ressort für die digitale Wirtschaft.

Die Economy nennen die das.

Das schreiben sehr fähige, kompetente Leute.

Da habe ich zuletzt einen Bericht, ich suche den noch raus und linke den in die Show Notes, gelesen, dass generative KI, also wenn wir heute von AI reden, ist auch interessant.

Vor drei Jahren haben alle von KI geredet.

Damit meinte man etwas anderes, als wenn jetzt alle AI sagen.

Denn AI, ich fand das ja bei AppyWeb immer ganz gut passend.

Die hat dann so, die trennt ja immer in AI, in Gen-AI.

Das sind ja auch, macht ja auch was völlig unterschiedliches.

Ja, da gab es auf jeden Fall einen Beitrag, der hat gesagt, dass es sehr unüblich ist, es ist gerade zu beobachten, dass deutsche Konzerne und Unternehmen, die nicht als besonders beweglich und anpassungsfähig bei Emerging Technologies sind, sehr schnell das zu checken scheinen, gerade was hier passiert und bereitwillig Budgets bereitstellen, dass hausintern damit etwas getan wird.

Ich glaube, dass diese Entscheidungen von ganz oben kommen.

Das bewegt sich nicht vom Bottom-up durch das mittlere Management hoch.

Ich glaube, es gibt auch in den oberen Etagen viele, die checken, was hier gerade passiert.

Und ich frage mich, warum, weil es so heraussticht.

Da geht es in diesem Artikel eben drum.

Weil es bei vielen Digitalisierungsthemen nie der Fall war.

Bei diesem scheinen deutsche Unternehmen aber zu sehen, oh, da geht was.

Und sind da sehr viel schneller dabei.

Und ich frage mich, woher das kommt.

Ist es vielleicht, dass unsere Kultur uns so auf Effizienz prägt, dass wir hier die Effizienz tatsächlich auf Händen serviert bekommen und deswegen schneller schalten?

Ich mag den Gedanken total.

Der ist neu.

Also, es klingt total einleuchtend.

Was glaube ich aber auch ein Punkt ist, dass es glaube ich sehr leicht beweisbar ist, dass es gut ist.

Es hilft einfach so, also man muss ja wirklich, wie gesagt, das ist ja jedes Mal auch im Kurs, wenn wir das erste Pitch Deck erstellen lassen von Chats GPT für irgendein Thema, also das mache ich ja dann auch wirklich mit so einem Dovi Prompt, wo ich dann wirklich sage, schreibe ein Startup Pitch Deck für eben dieses Thema.

Das ist ja wirklich ein Satz.

Das ist ja kein, nicht gerade eine Prompt Artist Leistung, sage ich mal.

Und dann kommt da was wirklich Stabiles raus.

Und das jedes Mal geht eine Raune durch den Raum und sagt, okay, wow, okay, das ist so wild.

Wo ich dann auch dachte, mein Gott, ich rede ja jetzt gerade auch mit Anfang 20-Jährigen, wo ich auch dachte, die wären da schon.

Es hat aber auch gar nichts mit dem Alter zu tun, fällt mir immer aus.

Es hat gar nichts mit, es ist so eine gaussische Glocke, immer wer sowas annimmt und was nicht.

Aber ich glaube, man sieht sehr schnell, dass es effizient ist und was bringt.

Und es macht meine Arbeit leichter.

Und sobald du das schnell und einfach transportiert kriegst, dann nimmst du es, glaube ich, auch an.

Ich muss auch sagen, ich glaube, Deutschland, ich weiß, pauschalisieren ist immer Mist, ich mache es trotzdem.

Man will sich die Welt aufräumen im Kopf.

Ich glaube, wir haben auch viel verbockt.

Ich sehe mich jetzt hier als Teil von Deutschland und denke, all das mit der Digitalisierung, ich glaube, da gibt es jetzt nichts zu beschönigen.

Du bist ja hier vorderste Front hier bei InnoQ und man selbst macht da beruflich auch viel.

Aber man sieht das, was im Land passiert.

Man sieht die Digitalisierung ja auch mit den Firmen, mit denen man arbeitet und läuft halt wirklich die ganze Zeit mit den Händen vorm Gesicht rum und denkt, das kann doch nicht wahr sein, dass ihr das immer noch macht.

Also, dass es überhaupt noch ein Fax gibt.

Und wie oft dieses Fax auch noch benutzt wird.

Ich weiß, das klingt ja schon wie so ein Klischee, dass man immer auf so ein Fax rumreitet.

Aber man ist wirklich...

Es ist ein sehr ernster, realistischer Prozess immer noch.

Und wenn man mal richtig Lust auf einen Scheißabend hat unter der Woche, guckt man in der ARD-Mediathek, sucht man mal nach einer Doku über das BAföG-Amt in Deutschland.

Das fängt sich einfach mal an.

Und dann hat man einen richtig beschissenen Abend und schläft schlecht ein.

Und es gibt wieder mal ein schlaues Zitat von einem noch schlaueren Professor, der Namen mir gerade entfallen ist, aber der sich in meinem Gehirn so eingebrannt hat, weil er so plakativ ist, "Ein digitalisierter Scheißprozess ist ein scheißdigitaler Prozess."

Und das ist, finde ich, fast sehr plakativ, die Digitalisierung, wie wir sie in Deutschland in Unternehmen, aber vor allem natürlich auch im Public-Sector machen.

Wir nehmen Prozesse, die immer so waren, und versuchen sie einfach nur ins Digitale zu überführen, ohne sie dabei zu durchdenken, zu hinterfragen und vielleicht mal an den Prozess als solches ranzugehen.

Das ist natürlich anstrengend.

Man muss nachdenken, man muss mit vielen Menschen sprechen, anstatt das einfach in Kot zu gießen.

Ich habe noch was für die Show-Notes, und zwar "Lage der Nation" "Die Digitalisierung der deutschen Verwaltung" klingt jetzt nicht gerade nach einem Entertainment-Kracher.

Das klingt nach einem schlechten Abend.

Es sind diese zwei Leute von "Lage der Nation", die eh einen tollen Nachrichten-Podcast machen, die sind wirklich ein Jahr lang durch Deutschland gefahren und Dänemark.

Es ist wirklich eine der Sternstunden der deutschen Comedy.

Es ist ein unglaublich unterhaltsamer, toller Podcast.

Unbedingt hören.

Und da ist ein Ding, und das ist das, was mir ganz oft auffällt, was fast noch schlimmer ist, es nicht zu machen, ist diese Firmen, die sagen, wir haben das schon mal gemacht, war nichts.

Das finde ich noch giftiger.

Gerade bei Verlagen hat man das.

Ja, das mit den E-Books und Internet, das haben wir schon mal ausprobiert, das hat überhaupt nicht funktioniert, das machen wir nicht.

Das ist das viel Schlimmere, wenn man so ein digitalisiertes, man hat einen Scheiß-Prozess, dass man den Part der Iteration vergisst.

Und das ist bei "Lage der Nation" fand ich nämlich genial, weil Dänemark gilt ja als einer der digitalisierten, besten Verwaltungen der Welt.

Also wenn du jetzt hier mit deinem einjährigen Kind, da kriegst du jetzt zum Beispiel eine WhatsApp, wo drin steht, wir haben folgende Kitas in ihrem Wohnbereich ausfindig gemacht.

Diese drei hätten einen Platz, machen sie hier, hier klicken für Terminvereinbarung, hier klicken, um den Platz anzunehmen.

Das ist ja der Hammer.

Das ist insane.

Ich vermute, lass mich raten, wenn wir das in Deutschland nachbauen, kriege ich nächste Woche diese WhatsApp, allein das schon skandalös.

Und da kriege ich aber mitgeteilt, in deiner Umgebung gibt es leider keinen freien Kita-Platz.

Wir schicken dir nächste Woche wieder dieselbe WhatsApp.

Aber was ich interessant fand, war, Deutschland und Dänemark haben damals, also als das Internet noch Neuland war, gleichzeitig angefangen mit dem Versuch, die Verwaltung zu digitalisieren.

Und dann passierten zwei ganz interessante Dinge, und da kann man ganz viel daraus lernen.

Und zwar Deutschland, sie haben irgendeinen Prozess genommen, ich sage jetzt, was weiß ich, irgendeinen Antrag, so einen Beispielprozess, und den haben sie gebaut mit dem Internet, so wie es damals war.

Und natürlich war es scheiße.

Also natürlich war der, irgendwas hat nicht funktioniert, war nicht zuverlässig, hat nicht gut geklappt.

Deutschland hat gesagt, nee, das ist ja viel schlechter als das Fax, wir bleiben beim Fax.

Das ist ein Prozess, auf den kann man sich verlassen.

Und Dänemark hat gesagt, na, ist scheiße, arbeiten wir nochmal dran.

Wir haben hier folgende Issues, die merzen wir jetzt aus, und dann löten wir das nochmal richtig zusammen.

Also wir setzen drauf an.

Und Deutschland hat immer diese, ganz oft merke ich das, dass man so die Tendenz hat, wir schmeißen etwas komplett weg, finden eigentlich das alte, genau so guckt ihr die Automobilindustrie, das ist ja Wahnsinn.

Also wie lange man sich da anhören konnte, dass E-Autos nichts bringen und scheiße sind. – Ja, aber andererseits, wie lange über den Verbrennungsmotor iteriert wurde, im besten Sinne. – Ja, und den hat man aber auch.

Man macht das Fax mit besserer Auflösung.

Also es gibt ja diesen schönen Satz, die Erfindung der Elektrizität kam nicht aus der ständigen Verbesserung von Kerzen. – Ja, brauchfreie Kerzen. – Irgendwann muss man halt auch mal mit irgendetwas neu anfangen, und natürlich ist das am Anfang scheiße.

Dann hat ein E-Auto halt 50 Kilometer Reichweite, und das nächste, was du baust, hat 60 Kilometer Reichweite. – Geht 120. – Und irgendwann mal ist es mehr, weil du einfach eine andere Basis hast, als du mit einem Benzintank kommst.

Und zwischendurch lädst du es noch irgendwie auf der Autobahn auf, oder hast du eine Solarplatte auf dem Dach.

Das ist so ein fehlendes Denken, das würde ich mir so wünschen, wenn man einfach mal sagt, lass doch mal was ausprobieren und dann weiterentwickeln.

Wenn das mit mehr reinkäme, das wäre toll. – Ich stimme dir komplett zu.

Ich denke genauso.

Ich erwische mich aber auch dabei.

Es ist natürlich super unterhaltsam, weil man sich ärgern kann, solche Dokus zu gucken.

Ich frage mich aber mittlerweile, weil es immer wieder um dasselbe geht.

Ich gucke mir eine Doku über ein anderes Amt in Deutschland an.

Ich lerne nichts.

Ich werde nur darin bestätigt, was ich schon weiß.

Und das bringt uns wieder zurück zu mal nach oben gucken und nicht immer nach unten.

Ich frage mich auch ganz oft, warum kopieren wir nicht skandinavische Länder, Estland, öffentliche Verwaltung, auch einer der absoluten Vorreiter.

Warum?

Da gibt es Daten, es gibt Erfolgsbelege.

Die machen ja auch Studien, um ihre eigenen Weiterentwicklungen zu untermauern.

Warum kopiert man davon nicht mal so viel?

Vielleicht ist das Kopieren aber auch nicht wirklich einfach.

Lass uns noch mal zurück zum kreativen Prozess kommen.

Du hast vorhin Verlage angesprochen.

Es gibt Aussagen zu generativer KI, dass es nun zum ersten Mal High-Skilled Workers an den Kragen gehen könnte, statt wie immer zu den Low-Skilled Workers.

Wenn wir uns vielleicht mal erinnern, die ewige Effizienzverbesserung in Fabriken, Produktionsanlagen und so was, die hat ja stattgefunden und es hat Arbeitsplätze gekostet oder sie wurden verschoben.

Es wurde aber immer effizienter.

Es betraf aber sehr oft Low-Skilled Workers und die Aussage ist, dass es nun zum ersten Mal High-Skilled Workers betreffen könnte, weil generative KI, man entdeckt immer mehr Fähigkeiten, von denen man gedacht hat, das kann die nicht.

Oh, kann die doch.

Die kann programmieren.

Die kann große Text und Code, ist ja auch nur Text, Berge, in sehr viel kürzerer Zeit verdauen als wir Menschen.

Aktuell limitiert durch die sogenannten Kontextfenster, die aber auch stetig größer werden.

Mal gucken, wo wir nächstes Jahr sind.

Bei Gemini 1.5 Pro von Google kann ich glaube ich schon die komplette Bibel einfach reinschmeißen und Fragen dazu stellen.

Wie siehst du das?

Geht es nun den High-Skilled Workers an den Kragen?

Ne, glaube ich sehe ich nicht.

Also ich, weil also High-Skilled, wenn man jetzt, also es kommt drauf an, wie man jetzt High-Skilled definiert.

Also das, wenn ich jetzt ich sag jetzt mal so einen typischen Anwalt, der seit 20 Jahren eigentlich nichts anderes macht, als immer die gleichen Vorlagen rausholt, den Namen einigermaßen einsetzt und rausschickt, das ist natürlich sozusagen zwar geistesarbeitend, aber sehr low-skill.

Das würde ich sagen, das könnte man mal dringend mal gegen Google ersetzen, aber ich sehe es gerade man muss sich das ja jetzt mal kurz angucken, was ChatGPT zum Beispiel, ich nehme jetzt mal nur den Text-Job, also Werbe-Text.

Welchen Job hat ChatGPT gerade komplett vernichtet?

Und das sind die Fiverr-Texte.

Text muss man dazu sagen, das ist ja auch so ein ungeschützter Begriff, die gibt es halt von Cent pro Wort.

Das sind diese Fiverr-Texte, die halt so einen Social-Media-Beitrag für 20 Euro zusammenhacken.

Oder es gibt halt so 1000 Euro am Tag plus.

Das ist alles Text.

Und ChatGPT ersetzt komplett diese Cent pro Wort Billig-Texte.

Weil ChatGPT ist klar besser als diese Texte.

Natürlich sind die billig, weil die sind halt auch nicht gut.

Da sitzt halt irgendeine arme Socke da und hackt wie ein Wahnsinniger am Tag irgendwie 40 Seiten durch.

Natürlich sind das keine guten Texte.

Das kann eine KI besser.

Diese ganzen Jobs sind tot.

Da gibt es nichts.

Das ist auch nicht dieser Satz, ja, KI wird nicht deinen Job kosten, sondern jemand, der KI benutzt wird, wird deinen Job kosten.

Dieser Satz ging ja mal so rum.

Das sehe ich komplett anders.

Nein, so redet man sich das schön.

Das ist so ein bisschen comforting.

Wenn du einen Job hast, der oder auch diese ganzen, ich sage jetzt mal, es gibt ja wirklich die Dienstleistungen des Bildfreistellens.

Das sind irgendwelche armen chinesischen Sweatshops, da kannst du ein Spinnennetz hinschicken und die stellen dir dieses Spinnennetz frei.

Also in Photoshop.

Das ist lowest skill.

Das ist von der KI platt gemacht worden.

Diesen Job gibt es nicht mehr.

Es ist jetzt nicht so, dass das jetzt ein Job ist, der unbedingt schützenswert war.

Aber es war ein Job.

Irgendeine arme Sau auf diesem Planeten hatte diesen Job und hat damit irgendwie 3,80 Mark verdient.

Das ist nicht gut.

Aber dieser Job ist weg.

Das regt mich dann immer so auf, wenn immer alle sagen, nein, das wird ja alles gar nicht so schlimm.

Doch, es wird sehr schlimm.

Es ist schlimm.

>> Ich glaube, da ist gerade auch viel Selbstberuhigung in der Gesellschaft zu beobachten.

>> Absolut.

Und vor allem bei den Oberen.

>> Bei denen da oben.

>> Wir sind in einer ganz privilegierten Haltung, wo wir auch die Freiheit haben, den Job ein bisschen auszutarieren, wie wir den genau machen.

Weil wir eine Zielorientierung haben und keine Prozessorientierung.

Wenn wir sagen, wir wollen dieses Ziel erreichen, werden wir uns Tools nehmen, damit wir dieses Ziel beruflich erreichen.

Unser Job ist viel besser geworden, aber der ist auf keinen Fall weg.

Diese Low-Skilled-Worker, Bildgenerierung, Illustration, Foto, Billigtext, das sind Tausende, Zehntausende Jobs.

Sprecher, noch schlimmer.

>> Dazu wollte ich kommen.

>> Musik, der Job der Sprecher*innen.

Und ich finde, das wird, und das ist das, was du sagst, man redet sich das gerade so schön, als wäre das nicht schlimm.

Es ist schlimm.

Es sind Tausende Jobs.

Ich finde, um den Bogen komplett zu sprechen, es wird jetzt gerade so exzellentpolitisch, aber am Ende dieser Diskussion kommst du halt beim bedingungslosen Grundeinkommen wieder raus.

Und das ist eben bei irgendeiner Sozialpolitik, und das ist ja auch, okay, ich fange erst einmal ganz kurz...

>> Für den Gedanken bitte aus.

>> Genau, ich sehe zum Beispiel, die Sozialpolitik ist ja zum Beispiel, ich würde die ja gerne mögen, ich würde ja eigentlich gerne die SPD mögen, sie macht es einem ja wirklich sehr schwer, weil sie Sozialpolitik in dem Sinne macht, dass sie versucht, die Jobs, die da sind, ich sage jetzt mal Bergbau, eine absurd lange Zeit zu konservieren, genauso wie Autoverbrenner, Automechaniker, um es mal so auf einen begreifbaren Punkt zu bringen.

Sozialpolitik ist, diese Leute sollen so lange wie möglich in ihrem Job bleiben und diese veraltete Technologie bitte bis zur Rente durchführen.

Und es geht ja ständig jemand in Rente, deswegen machen wir das mit ein bisschen Unendlichkeit.

Und deswegen ist es so, mit so einem falschen sozialpolitischen Ansatz werden ständig tote Jobs konserviert.

Und gleichzeitig guckt man eben nicht drauf, okay, vielleicht, man kann jetzt nicht ständig Leute zwingen umzuschulen und vielleicht haben auch ganz viele die Möglichkeiten nicht, aber dann muss man zumindest mal darüber nachdenken, wie man das vielleicht schaffen könnte, dass man eben, also welche Jobs können denn da, natürlich braucht, man hat ja auch zum Beispiel ständig gesagt, ja, diese E-Auto-Fabriken, die brauchen viel weniger Leute.

Jetzt kam die Tage eine Studie raus, die sagt genau das Gegenteil.

Die sagt, nee, wir brauchen mindestens genauso viele, die machen nur völlig andere Sachen.

Die machen nicht alle, die löten da nicht das zehnte Mechanik-Bauteil ein, sondern die sitzen halt alle in der IT oder optimieren irgendwie das UX oder so.

Oder maintain die Roboter.

Es sind wenige Jobs da weggefallen, die sind halt nur komplett anders.

>> Das ist ein Shift, ja.

Ich finde das Beispiel schön von dir, ne, prozessorientierte Arbeit, zielorientierte Arbeit.

Wenn wir nochmal auf die Sprecher und Sprecherinnen für Hörbücher zurückkommen.

Für den ist ein Hörbuch, ein gut vorgelesenes Buch, als jemand, der jetzt eine kleine Tochter hat, ein zugängliches Medium, auch während alltäglichen Dingen trotzdem noch Wissen aufzubauen oder sich unterhalten zu lassen durch Hörbücher.

Weil, du kennst das selbst als Papa, man hat nur zwei Arme und einer ist meistens in Beschlag, wenn nicht sogar beide.

Wann hält man sich nochmal ein Kindle oder ein Buch vor das Gesicht und blättert schön da drin.

Hörbücher erlauben mir im Sinne der Accessibility etwas, auch während anderer Tätigkeiten zusätzlich noch etwas zu konsumieren.

Ich bin gerade am Punkt, dass ich denke, das ganze generative KI-Zeug ist jetzt da, wo sind die Tools, damit ich mir Long-Form-Articles aus meinen favorisierten Nachrichtenportalen mal beim Kinderwagen oder auf dem Spielplatz oder am Strand irgendwie vorlesen lassen kann.

Das ist alles noch Käse.

Jetzt gibt es aber Start-Ups, die bestechen mit einem Produkt künstlichen Sprecher*innen.

Gendert man nichtmenschliche Wesen?

Auch verrückt der Gedanke.

Das hast du angesprochen.

Sprecher*innen von Hörbüchern sind akut bedroht, diese Jobs.

Weil wir sehen, es gibt jetzt absolut menschliche Sprache.

Du kannst die nicht mehr unterscheiden.

Wer es noch nicht probiert hat, auf 11 Labs einfach mal einen Satz reinzücken.

Das sind unsere To-Go-Ecke.

Und was noch wilder ist, ist einfach mal eine längere Sprachnachricht von sich selbst einfach reinschmeißen.

Anhand von drei Minuten eigenem Text diese Sprache lernen lassen und dann sich selber mit deiner Stimme generieren lassen und damit ein Hörbuch vorlesen.

Es funktioniert so ab.

Das ist grotesk.

Ich glaube, alle Tonstudios kriegen gerade ein Herzinfarkt.

Ich bin jetzt mit German Wahnsinn in Hamburg in relativ enger Zusammenarbeit.

Die sehen das auch total.

Die haben aber ein eigenes KI-Tool, oder entwickeln sie gerade, "Unique Brand Voices".

KI hat jetzt wieder das Problem, am Ende haben alle diesen 11-Labs-Sprecher.

Man hört es ja schon so ein bisschen.

Diese typische KI-Stimme.

Aber eben immer weniger.

Wie gesagt, die müssen auch über ihren Prozess nachdenken.

Die sehen aber auch für die Sprecher selbst, für den Job der Sprecher*innen, es ist dramatisch.

Da gibt es noch die Lücke, dass die Sprecher*innen, also professionelle Sprecher, ihre KI-Stimme trainieren.

Also wie gesagt, mittlerweile reichen da drei Minuten Text von mir, um das zu trainieren.

Es wird auch immer einfacher.

Was jetzt gerade ein anderes Start-up macht, neben "Speech to Speech", so nennt man das ja, die Dynamik und Emotionalität reinbringbar zu machen.

Ich suche das für die Show "No Size" heraus, mir ist der Name entfallen.

Also "Speech to Speech" löst gerade 11-Labs sehr gut.

Aber wenn wir uns zum Beispiel jetzt hier über Dokus, über das BAföG-Amt echauffieren, dann kriegen wir auf einmal Hitzewallungen.

Unsere Stimmen verändern sich.

Du kennst aber dieses Prompting bei 11-Labs.

Das ist ja so witzig, dass die es ja so gemacht haben wie ein Drehbuch.

Also wenn ich dann schreibe, "Hey, Robert", sagt er, "aufgeregt und excited", keine Ahnung, also so in Anführungsstrichen, so wie man das in so einem Drehbuch halt schreibt, dann macht er das auch.

Das ist cool, das wusste ich nicht.

Das andere Start-up, auf dessen Name ich immer noch nicht komme, versucht das, glaube ich, mit Video-Bild zu kombinieren.

Wenn der Kopf auf einmal rot wird, die Augenbrauen hochgehen, dann ändert sich auch in der "Speech to Speech" die Stimmfarbe.

Das fehlt gerade unglaublich viel.

Um wieder zurückzukommen auf "Trifts" für High-Skilled-Worker oder Low-Skilled-Worker, Craft in ganz vielen Bereichen wird es ganz, ganz mies treffen.

Ich halte das für total naiv, sich ständig einzureden, dass das schon gut gehen wird.

Das ist so eine Entwickler-Vergangenheit hinter dir.

Irgendwann hast du auch mal Websites gekodet, oder?

Ja, ja.

Ich habe lustigerweise vor zwei Jahren, also ich bin 42, habe vor zwei Jahren gelernt, jetzt wird es richtig wild, dass ich ADHS habe, also schon mein ganzes Leben logischerweise.

Und das ist ungefähr das Letzte, was du haben willst, wenn du irgendwas mit Programmieren machen willst.

Äußert sich das?

ADHS?

Nein, in dem Zusammenhang mit Programmieren.

Man könnte das sehr vereinfacht als große Konzentrationsschwäche abtun.

Das ist ja jetzt auch keine Krankheit, sondern das ist einfach eine andere Art, wie das Gehirn verkabelt ist.

Kreativ, Arbeitsjob, wahnsinnige Vorteile.

Zum Thema Tools.

Ich bin komplett mit Tools organisiert und war auch schon lange, bevor ich die Diagnose hatte.

Aber zum Thema Programmieren war das damals nichts.

Da habe ich was programmiert und dann habe ich drei Wochen lang die Fehler gefixt.

Ich bin etwas aus Versehen ausgeglitten hier aus dem Thema, glaube ich.

Nee, gar nicht.

Ich wollte dich dazu fragen, weil wir waren beim Thema Craft und auch in der Softwareentwicklung gibt es ja den Begriff der Craft oder des Handwerkstums.

Es gibt sogar schon ganz lange eine Bewegung, die nennt sich Software Craftsmanship, wo man sich fokussiert und austauscht über die Ästhetik des Handwerks, die Wohlgeformtheit des Handwerks, wie man dieses Handwerk weiter verbessern kann.

Ich glaube, das ist, wenn wir mal bei High-Skilled Workers bleiben, bei Softwareentwickler*innen, das ist bedroht, weil das eine Prozessorientierung ist, eine Werkzeugorientierung.

Ich schärfe meine Messer mit einem japanischen Wasserstein statt mit einem pragmatischen Rollschleifer.

Ist das Ergebnis der Steakschnitte oder für die Vegetarier*innen unter uns der Auberginenschnitte dann so viel besser?

Also das ist eine Prozessorientierung und die wird gerade, glaube ich, in der Softwareentwicklung, da werden wir uns mit befassen müssen.

Es geht nämlich an die Craft.

Es gibt ja einen unsympathischen Satz, den ich eigentlich ungern sage, weil dann immer alle denken, das betrifft meine, also ich würde nicht professionell arbeiten, das hat immer das Schmeckle, aber es ist irgendwann mal gesagt, der Bedarf an Perfektion wird stark überschätzt.

Also dass man einfach bei ganz vielen Dingen merkt, 80% reichen total.

Also zum Thema Rollschleifer oder ich mache das hier auf einem japanischen Wettstein, also wie viel Perfektion, also der Satz hat zwei Sätze, der Bedarf an Perfektion wird stark übersetzt, der Bestand von Perfektion wird stark unterschätzt.

Also das wenn man sich denn dann Mühe gibt, dann hält es sehr wahrscheinlich sehr sehr viel länger, aber wenn wir uns jetzt mal zum Thema Kapitalismus mal kurz aus dem Fenster gucken, wie viel denn wirklich mit großem Bestand produziert wird, ist es ja eher gering.

Deswegen, man muss halt immer, das war auch bei uns jetzt bei der Arbeit eben eine strategische Ausrichtung, dass wir auch irgendwann mal gesagt haben, wir bauen nichts mehr, was noch einen Monat weg ist.

Also wir möchten Dinge, auch so hier Stichwort Verwaltung, wir möchten die Chance haben, Dinge iterieren zu können und langfristig zu verbessern und wenn wir merken, wir haben hier was gebaut, was nicht funktioniert, dann stellen wir es halt ein, luxureweise, aber wenn wir merken, okay, hier ist ein Potenzial, dann machen wir damit weiter.

André, das war kein schönes Schlusswort, sondern ein schönes Schlussfazit, ein schöner Schlusssatz, eine schöne Schlussausführung.

Wir könnten die Hörerinnen und Hörer noch, ich denke, wir könnten drei Stunden problemlos vollmachen.

Ich habe mich extrem gefreut, dass du da warst und wir mal wieder gesprochen haben nach so vielen Jahren und dann direkt auf Aufnahme gedrückt haben.

Ich fand sehr interessant deine Insights in die Kreativindustrie, was das für generative AI für Umbrüche, Umwälzungen und Konsequenzen fordern wird, aber im gleichen Atemzug, wir gucken ja nach oben, nicht immer nur nach unten, was es ermöglicht.

Ich würde mich freuen, wenn wir nochmal irgendwie eine Folge daran anknüpfen können, weil es wird sich, ich habe mir angewöhnt, nicht mehr zu sagen, das geht nicht, weil es nächste Woche geht.

Deswegen, alles, was wir heute besprochen haben, ist vielleicht in zwei Wochen schon wieder passé.

Deswegen würde ich mich freuen, wenn du vielleicht nochmal zu Gast sein möchtest.

Ja, sehr gern, vielen Dank, freue mich sehr, dass du da warst.

Ein Podcast ist ja auch immer ein schöner Ausrede, sich einfach mal wieder länger zu unterhalten.

Ja, total, über die Themen, die zählen.

Ja, vielen Dank und bis zum nächsten Mal.

Mach's gut, bis bald, danke dir.

Tschüss.

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